RalfB:
Grüß dich Laura, lieben Dank, dass du dir Zeit nimmst für
ein Interview in der Facebook-Gruppe 24h Grüne Hölle.
Laura:
Hallo lieber Ralf. Zunächst einmal vielen lieben Dank für deine tolle Arbeit, diese Gruppe mit so vielen interessanten Fakten zu bestücken und dich mit Herzblut darum zu kümmern. Und natürlich einen herzlichen Dank für die Aufnahme in die Gruppe sowie die Möglichkeit auf ein Interview mit dir. :-)
RalfB:
Das Jahr 2019 und damit auch die Saison 2019 liegen hinter uns, ein gutes Jahr für dich?
Laura:
Ja das kann ich so bestätigen, da ich sehr glücklich war, mir meine ersten drei VLN Läufe (NLS) finanziert zu haben und ich damit auch direkt die Permit A erlangen konnte. Natürlich wäre ich gerne mehr Rennen gefahren, aber immerhin konnte ich den letzten Teil der Saison mitnehmen und das auch bei immer unterschiedlichen Bedingungen. Das waren wieder weitere Punkte, wie mit Slicks im Regen fahren, die ich auf meiner Liste abarbeiten konnte :-)
RalfB:
Die Saison 2020 steht an, was hast du vor?
Sehen wir dich im Rennwagen?
Laura:
Ja klar, das ist wie jedes Jahr mein Plan möglichst viel zu fahren und natürlich wäre das absolute Highlight die 24h zu absolvieren, nachdem ich ja nun auch endlich alle nötigen Lizenzen zusammen habe…wobei mir auch eine Permit B nun gereicht hätte. Aber der Grundstein für weitere Rennen ist gelegt, jetzt freue ich mich natürlich über ein paar Begleiter auf meinem weiteren Weg und Werdegang.
RalfB:
Der Ring, besonders die Nordschleife wird in der ganzen Welt als schwierigste Rennstrecke genannt, stimmst du da zu?
Laura:
Bisher konnte ich natürlich noch nicht so viele Strecken zum Vergleich heranziehen, wie z.B. Mount Panorama, was sicherlich auch anspruchsvoll ist, aber schlussendlich finde ich schon, dass die Nordschleife von Material und Mensch viel mehr abverlangt und natürlich mit dem Mythos und der unbeschreiblichen Atmosphäre wohl kaum eine andere Strecke toppen kann. Gerade auch die immer stark wechselnden Bedingungen und doch jedes Mal andere Situationen auf der Strecke machen es so faszinierend.
RalfB:
Wann warst du zum ersten Mal am Ring, und was verbindet dich dahin?
Laura:
2008 war ich das erste Mal am Ring, was auch gleichzeitig das Anfangsjahr im Kartsport für mich war. Ich bin damals mit einem M3 im Training gewesen und habe bis 2016 noch an zwei weiteren Rennstreckentrainings auf der Nordschleife teilgenommen, bis ich dann 2017 das erste RCN Rennen mit einem Z4 im Regen hatte. Die Strecke hat mich einfach direkt in seinen Bann gezogen und seitdem nicht mehr losgelassen (*lacht*).
Ralfb:
Die Nordschleife, genannt auch Grüne Hölle, stimmst du dem zu?
Laura:
Sir Jackie Stewart hat diese nicht umsonst so getauft, da sie einfach nicht nur im „Grünen“ liegt, sondern auch manchmal echt mit einigen Überraschungen während des Rennens auf einen wartet. Man kann sich eigentlich nie sicher sein, was hinter der nächsten Kurve buchstäblich auf einen lauert. Und ich denke auch, dass man in der damaligen Zeit noch viel mehr hinterm Steuer ackern musste als heute und Hut ab, was die Fahrer in den Anfangszeiten des Rings dort mit ihren Autos so manches Mal einen Ritt auf der Kanonenkugel hingelegt haben.
RalfB:
Du bist schon in verschiedenen Autos am Ring unterwegs gewesen, in welchem hast du dich besonders wohl gefühlt?
Laura:
Ja so viele unterschiedliche waren es bisher noch nicht: Z4, E90 325i, M240i sowie Golf VII GTI TCR. Klar, fühle ich mich im M240i aktuell am wohlsten, da ich diesen auch schon öfter unter dem Hintern hatte und mehr PS auf der Nordschleife sind immer gut (*grins*). Gerade der Hecktriebler ist ja von Haus aus mein tägliches Fortbewegungsmittel, aber auch Fronttriebler haben ihren eigenen Charme. Mein erstes Auto sowie erster Rennwagen waren auch Fronttriebler. Wenn ich allerdings noch einen Wunsch hätte, wäre es der M4 GT4, der es mir schon angetan hat, als ich den in Portimao testen konnte. Man darf ja noch träumen dürfen.
RalfB:
Du hast bestimmt einen Traum in Sachen Motorsport am Ring, kannst du uns den verraten?
Laura:
Neben dem nächsten Traumauto, wie gerade eben schon erwähnt, möchte ich sehr gerne noch an weiteren 24h rund um den Globus teilnehmen, da ich aus dem Langstreckensport schon durch das Kartfahren komme und sehr gerne im Team arbeite. Aber zunächst wäre eine komplette NLS Saison schon perfekt, damit ich einfach mehr zum Fahren komme und natürlich der Klassiker generell, die legendären 24h Rennen. Auf jeden Fall ist mein kurzfristiges Ziel in Reichweite und alles andere ergibt sich dann.
RalfB:
Was machst du sonst so außer Motorsport?
Laura:
Ich bin Vollzeit festangestellte Event Managerin und in meinen Nebenjobs betreue ich diverse Social Media Kanäle von rund um den Motorsport ansässigen Unternehmen, kommentiere SimRennen wie u.a. den ADAC Digital Cup, schreibe Test- und Fahrberichte, mache Taxifahrten und Coachings und gebe Motivational Speeches. Also langweilig wird mir ganz sicher nicht (*lacht*).
RalfB:
Nun muss ich doch eine Frage stellen, die dir als Frau bestimmt gefallen wird. Wie ist es auf der Nordschleife, wenn du mit den Männern so richtig im Zweikampf bist?
Laura:
Grundsätzlich wird uns Frauen ja manchmal attestiert, dass wir entweder gewisse Vor- oder Nachteile haben oder in einer Männerdomäne mitunter eher nicht gut aufgehoben wären.
Ich persönliche thematisiere das gar nicht großartig, denn unter dem Helm sind wir doch alle gleich. Da geht es nur darum, wer am Ende die Nase vorne hat und sich durchsetzen kann und da spielt das Geschlecht eigentlich keine Rolle. Klar hat es mich auch immer schon beim Kartfahren gefreut, wenn ich den Männern davon gefahren bin, aber auch Frauen sind mittlerweile sehr stark geworden und zählen ebenfalls zur Konkurrenz dazu, somit mache ich da keine Unterschiede.
RalfB:
Gibt es einen ganz besonderen Abschnitt für dich auf der Nordschleife?
Laura:
Mhh da gibt es einige Stellen aber persönlich finde ich die Fuchsröhre, Kesselchen, Brünnchen, Karussell und Pflanzgartenkombi sehr schöne Abschnitte.
RalfB:
Du bist schon lange Mitglied in der Gruppe 24h Grüne Hölle&Nürburgring Aktuell, gefällt es dir bei uns?
Laura:
Ja seit August 2018 bin ich dabei und finde es super, wie ihr diese Gruppe so leidenschaftlich betreibt, da ihr somit alle relevanten Informationen bündelt und man sich gut „durchlesen" kann, sollte einem mal eine Info entgangen sein. Ich finde auch den persönlichen Touch und die ehrliche Anteilnahme top und vielen Dank, dass du mich dazugeholt hast.
Lieben Dank Laura für das Gespräch und wir wünschen dir
ein tolles Renn Jahr 2020.
Man sieht sich am Ring!
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